Bessere Arbeitsbedingungen schaffen – Wie Unternehmen ein proaktives Arbeitsklima schaffen!

In der Schweiz geht es den Arbeitnehmern besser als den meisten Beschäftigten europäischer Länder. Soweit die Theorie, genauer gesagt, so lautet das Ergebnis der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) veröffentlichten Erhebung. Demnach sehen knapp ein Viertel oder 23 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz bei der Arbeit ihre Sicherheit oder Gesundheit in Gefahr. Hochgerechnet auf die erwerbstätige Bevölkerung fühlen rund 1,1 Millionen Angestellte in der Schweiz mehr belastende als entlastende Faktoren. Damit liegt das Land aber elf Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.

Schweizer Arbeitsmarkt sehr herausfordernd

Vor allem der Termindruck lastet auf den hiesigen Angestellten stärker als im restlichen Europa. Mit Blick auf Stress sind es vor allem physische und psychosoziale Belastungen, die dazu führen, dass Unternehmer sich stärker mit den Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten auseinandersetzen müssen. In sogenannten proaktiven Räumen lassen sich Flexibilität, Teamdynamik und Produktivität steigern. Es geht aber vornehmlich um den Bereich des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz, denn die Mehrbelastungen, wie verschiedene Studien zeigen, haben Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Beschäftigten.

Das jährlich erfasste Barometer Gute Arbeit vom Institut Soziale Sicherheit und Sozialpolitik und der Berner Fachhochschule zeigt, dass die Gesundheit von Beschäftigten direkten Einfluss auf Motivation und Sicherheit hat. In der Folge profitiert das Arbeitsklima und führt zu verbesserter Qualität der Arbeitsbedingungen. Für Unternehmen gilt es jetzt, zukunftsfähige Modelle zu entwickeln, die die Gesundheit schützen, die Motivation erhalten oder steigern und ein garantiertes Mass an Sicherheit bieten.

Arbeitsklima verbessern

Was denken die Schweizer über ihren Job?

In der vom Seco veröffentlichten Erhebung wurde auch klar, dass die Schweizer mehr in ihrer Freizeit arbeiten. Der Wert lag mit 36 Prozent um sieben Prozentpunkte höher als im restlichen Europa. Aber auch in anderen Bereichen lagen die Werte höher als in Europa, und zwar bei:

  • der Entscheidungsfreiheit (57 Prozent Zustimmung)
  • dem Mitspracherecht am Arbeitsplatz (65 Prozent Zustimmung)
  • die Karrierechancen (59 Prozent Zustimmung)

«Der Schweizer Arbeitsmarkt ist auf verschiedenen Dimensionen sehr herausfordernd, aber auch sehr produktiv, sodass gewisse Belastungen auftreten», sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco. Quelle: Watson.ch

Während Beschäftigte in der Schweiz häufiger wichtige Entscheidungen beeinflussen können, geht es in Deutschland eher streng nach Vorschrift.

Der WDR berichtete Mitte März von einer Studie des Instituts Gallup. Der Engagement-Index für Deutschland führte zum Ergebnis, dass die Mehrheit der Beschäftigten mit geringer emotionaler Bindung zur Arbeit geht. Dienst nach Vorschrift wird laut der Studie von 78 Prozent der Arbeitnehmer gemacht. 2023 lag dieser Anteil noch bei 67 Prozent. Befragt wurden rund 1.700 Beschäftigte. Damit gelten die Ergebnisse nach Angaben des Unternehmens als repräsentativ.

Arbeitsklima verbessern

So kann man die Arbeitsbedingungen verbessern

Neben einer betrieblichen Gesundheitsförderung und barrierefreier Kommunikation gibt es eine ganze Reihe Möglichkeiten, um Arbeitsräume zu schaffen, in denen motivierte Teams entstehen und wachsen können. Das Wohlbefinden der Mitarbeiter sollte stets im Mittelpunkt aller Massnahmen stehen. Vom Management müssen Impulse gesendet werden, die eine kollaborative und freundschaftliche Atmosphäre schaffen.

Inspiration, Kreativität und Teamgeist lassen sich mit einer Vielzahl an Möglichkeiten verbessern. Das sind einige davon:

  1. Offene Raumkonzepte: Räumliche Konzepte fördern als Begegnungsfläche die offene Kommunikation und stärken den Austausch zwischen den Mitarbeitern. Die Raumgestaltung berücksichtigt ausreichend Rückzugsorte für kurze Pausen und die offene Kommunikation in lockerer Umgebung.
  2. Vertrauen fördern: Wenn Mitarbeiter das Vertrauen in ihre eigenen Ideen haben und wissen, dass ihre Beiträge wertgeschätzt sind, stärkt das den Teamgeist. Als Ergebnis steigen die Produktivität und die Motivation. Beides sind Faktoren, die für ein positives Arbeitsklima sorgen können.
  3. Arbeitsort berücksichtigen: Einige Tätigkeiten führen bezüglich ihres Arbeitsortes zu einer tieferen Arbeitszufriedenheit. Dazu gehören unter anderem die Arbeit mit Werkstoffen oder eine Tätigkeit draussen. Auch Tätigkeiten am Computer, im Team oder mit grosser Verantwortung können sich besonders stark auf die Arbeitszufriedenheit auswirken. Ein längerer Arbeitsweg hingegen wird häufig als Faktor für eine gesteigerte Unzufriedenheit angegeben.
  4. Mitarbeiterbindung stärken: Als Investition in die Zukunft sollten Unternehmer ihre Massnahmen sehen, wenn sie die Arbeitsbedingungen langfristig verbessern. Geringere Fehlzeiten sind ebenfalls eine häufige Folge verbesserter Arbeitszeitmodelle oder Arbeitsumgebungen. Weiterbildungsangebote, Programme zur Talentförderung sowie Aufstiegsmöglichkeiten stärken die Mitarbeiterbindung ans Unternehmen.
  5. Individualität berücksichtigen: Eine positive Arbeitskultur beinhaltet auch die Anpassung an individuelle Bedürfnisse der Belegschaft. Das kann mit flexiblen Arbeitszeitmodellen genauso wie mit an Lebenssituationen angepasster Kommunikation oder regelmäßigem Feedback erreicht werden.

Arbeitsumgebungen passen sich den Menschen an, nicht umgekehrt

Ein produktives Arbeitsklima wird durch Dynamik und Flexibilität unterstützt. Im Fokus stehen die Erholung, die Sicherheit und die Flexibilität für die Beschäftigten. Neue Modelle lassen wirklich motivierende Arbeitsbedingungen entstehen. Zusatzangebote wie gesunde Mitarbeiterverpflegung, Zugang zu neuesten Technologien und ergonomische Büroeinrichtungen helfen ebenfalls dabei, die idealen Rahmenbedingungen in Betrieben zu schaffen.

Die physischen Arbeitsbedingungen wie die Sicherheit des Arbeitsplatzes oder die Gestaltung der Arbeitsumgebung gehören genauso zu den Grundüberlegungen für Unternehmen wie soziale Faktoren wie die Kommunikation, Weiterbildungen und der Führungsstil. Auf jeden Fall müssen sich Unternehmen, nicht nur in der Schweiz, angesichts der dynamischen Einflüsse aus globalen Situationen und Krisen, geeignete Konzepte und Massnahmen entwickeln, die die Qualität und die Zufriedenheit der Arbeit fördern.