People Analytics liefert wichtige Vorteile für Unternehmen, denn mit dieser Methode lassen sich sinnvolle Tools und Strategien im HR-Bereich implementieren. Unter der datengetriebenen Methode versteht man das Sammeln, Analysieren und Interpretieren personenbezogener Daten von Mitarbeitern. Dabei gewinnen die Unternehmen mithilfe von People-Analytics-Experten spezifische Erkenntnisse über diverse Bereiche. So lassen sich diese mit anderen betriebsrelevanten Zahlen vergleichen.
Datenbasierte Entscheidungen im HR
Der neue HR-Trend geht Ursachen auf den Grund, verbessert Zufriedenheit und Mitarbeiterbindung und kann gleichzeitig Prozesse effizienter gestalten. Datenbasierte Entscheidungen im HR werden durch gezielte Projekte ermöglicht, die durch die Analyse von Daten und ihrer Eigenschaften unter anderem Aufschluss über das Verhalten von Mitarbeitern geben.
Prognosen erlauben das frühzeitige Eingreifen und die Einleitung entsprechender Gegenmaßnahmen. Die zeitnahe Reaktion auf bestimmte Ereignisse oder drohende Szenarien ist auch im Personalmanagement von Relevanz. Angetrieben durch die sich weiter zuspitzende Situation von Fachkräftemangel und alternder Gesellschaft kann es hilfreich sein, Einblicke in die Leistung, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen von Mitarbeitern zu gewinnen.
Wie funktioniert People Analytics?
- Datensammlung und Datenanalyse: Beides bildet das Rückgrat von People Analytics und beinhaltet die Erfassung der relevanten Daten. Dabei werden verschiedene Quellen genutzt, unter anderem HR-Systeme, Umfragen, soziale Medien und externe Datenbanken. Nach der Sammlung müssen die Daten bereinigt und aufbereitet werden, um sie anschließend zu strukturieren. Mit der Analyse durch Tests, Korrelationsanalysen und komplexen Daten-Modellierungstechniken erhalten die Anwender dann Zugang zu den „reinen“ Datensätzen.
- Data Mining: Dabei wird mithilfe von intelligenten Algorithmen nach Mustern und Trends in den Daten gesucht. Die Software kann Beziehungen untereinander herstellen und Potenziale aufdecken. Beim Data Mining geht es um die tieferen Einblicke in die Daten, die zuvor gewonnen und aufbereitet wurden. Im Ergebnis gibt es dann Erkenntnisse, etwa über die Motivation von Mitarbeitern, ihre Zufriedenheit oder die Leistung in verschiedenen Teams.
- Predictive Analytics: Diese Methode beschreibt die rechtzeitige Erkennung von Ausfällen, beispielsweise durch Wartungen bei Maschinen. Aber auch auf einen zu erwartenden höheren Krankenstand der bestehenden Mitarbeiter kann die Analyse Aussage treffen, und zwar rechtzeitig, noch bevor es zum vermehrten Ausfall kommt. Aber die Technologie kann noch mehr, denn es lassen sich auch bisher unentdeckte oder potenzielle Führungskräfte identifizieren.
- Machine Learning: Als Teilbereich der Künstlichen Intelligenz können Computer mithilfe der zur Verfügung gestellten Daten und Erkenntnisse selbstständig lernen. Machine Learning erlaubt die Verarbeitung großer Datenmengen und die Analyse von komplexen Datensätzen. Prozesse lassen sich zudem automatisieren, wodurch die Vorhersagen bei Predictive Analytics genauer vorhersagen lassen.
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People Analytics holt das Beste aus den Mitarbeitern heraus
Die zuständigen Abteilungen erfahren auf Basis relevanter Daten und Analysen, was Mitarbeiter benötigen, um sich wohlzufühlen und produktiv sowie motiviert zu arbeiten. Ebenso können die Abläufe genauer untersucht und anschließend optimiert werden. Das beschleunigt nicht nur die HR-Abläufe, sondern führt zu strategischen Maßnahmen, die die Unternehmensziele positiv beeinflussen können.
Auch kritische Entwicklungen und Probleme können People Analytics Experten so aufdecken, denn mit der frühzeitigen Erkennung lassen sich rechtzeitig passende Massnahmen ergreifen und die Probleme bewältigen, bevor sich die Auswirkungen über mehrere Abteilungen, Teams oder Ebenen ausweiten.
Um die Potenziale von People Analytics voll ausschöpfen zu können, ist es ratsam, wenn Unternehmen geeignete Mitarbeiter als Assistenten benennen. Sie können bei der Erhebung und Auswertung der Daten helfen. Anschliessend ist es wichtig, dass die Experten geeignete Methoden auswählen, um die Erkenntnisse anschaulich aufzuarbeiten.
Auswirkungen auf die Personalplanung
Folgende Auswirkungen auf die Personalplanung werden durch People Analytics erreicht:
- Modernisierung des Recruitings
People Analytics sammelt alle notwendigen Daten, die für ein verbessertes Employer Branding notwendig sind. Es geht heute mehr denn je darum, neue Talente zu überzeugen und zu halten. HR-Abteilungen entwickeln sich immer mehr zu zahlengetriebenen Bereichen. Sie liefern Daten mit echten Mehrwerten für HR-Verantwortliche und Personal Recruiter.
- Stärkung der Mitarbeiterbindung
Mit den aufschlussreichen Rückschlüssen, etwa über die Fluktuationsrate, lassen sich gezielte Massnahmen ergreifen, um so möglichen Kündigungswellen vorzubeugen. Der gezielte Ansatz zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung mindert die Risiken, dass Mitarbeiter in andere Unternehmen wechseln. People Analytics kann potenzielle Probleme in der Belegschaft rechtzeitig identifizieren.
- Optimierung des Personalmanagements
Die zuständigen Experten erhalten mit den HR-Daten Einblicke in den aktuellen Status der Angestellten. Sie können Engpässe vorhersagen und unter anderem erkennen, wo neue Mitarbeiter schneller als üblich eingegliedert werden müssen. People Analytics Experten treffen fundierte Entscheidungen, die sich auf die Anwerbung, Neueinstellung oder das Onboarding neuer Mitarbeiter sowie die Zufriedenheit von bestehenden Mitarbeitern auswirken.
- Steigerung der Produktivität
Datenbasierte Entscheidungen sind sicherer als emotionale Handlungen. Mit People Analytics entstehen innerhalb weniger Sekunden Entscheidungsgrundlagen. Die kürzeren Kommunikationswege und schnelleren Entscheidungsprozesse führen zu einer höheren Produktivität.
Fundierte Entscheidungen treffen
Noch ist die Verbreitung von People Analytics gering, doch es gibt erste Ansätze für die flächendeckende Einführung. Derzeit befinden sich vorrangig grosse Unternehmen in der Erprobungsphase. In kleinen Unternehmen fehlen häufig die notwendigen Voraussetzungen dafür. Aber der vermutlich weiter steigende Fachkräftemangel wird HR-Abteilungen regelrecht dazu zwingen, die Professionalisierung und Digitalisierung weiter voranzutreiben. Den Personalbedarf exakter zu bestimmen, wird dabei eine wesentliche Aufgabe sein, aber auch die passgenaue Personalentwicklung oder die Erhöhung der Mitarbeiterbindung gehören dazu.
Die evidenzbasierte Personalarbeit wird ein stärkeres Gewicht erhalten, um Entscheidungen unabhängiger von Meinungen zu treffen. Datengestützte Entscheidungen sind für die Steuerung von Unternehmensprozessen und die strategische Ausrichtung von Unternehmen elementar. In den nächsten Monaten und Jahren wird sich zeigen, wie sich die Fragestellung moderner HR-Analytics-Projekte auf die Personalplanung auswirkt.