Wieviel Home Office tut gut?

Wieviel Home Office tut gut?

Neulich haben wir von der modern heads executive search mit einem Kunden im Bereich Digital Business darüber gesprochen, wieviel Home Office dem Unternehmen eigentlich gut tut. Viele Bewerber äußern im Interview den Wunsch, gelegentlich oder regelmäßig im Home Office arbeiten zu können. Manche haben sogar den Anspruch, völlig selbständig über ihre Präsenzzeiten zu verfügen und vorwiegend vom Home Office aus zu arbeiten. Insbesondere Mitarbeiter aus der IT haben diesen Wunsch. Einige fühlen sich dort ungestörter und könnten zu Hause ruhiger arbeiten, andere haben schlichtweg einen höheren Convenience Faktor im Blick. Argumentiert wird oft damit, dass das doch eine moderne Arbeitsform sei, Arbeitsqualität nichts mit Präsenz zu tun hätte und es doch genügend moderne Tools geben würde, um sich übers Netzt auszutauschen und gemeinsame Projekte zu führen. Bei den Firmen wurden Home Office Lösungen unter anderem aus Kostengründen begrüßt, da man Bürofläche einsparen konnte.

Aber seit einiger Zeit sind Schattenseiten sichtbar und die aus Sicht der modern heads executive search wichtigsten Nachteile liegen in der verringerten Kreativität und Innovationskraft, wenn Menschen isoliert arbeiten.

Bei Onlinemarketing.de gab es im Frühjahr dazu einen interessanten Artikel, aus dem wir hier zitieren (der ganze Artikel ist hier im Link: https://onlinemarketing.de/jobs/artikel/schattenseiten-homeoffice-9-gruende-nicht-von-zuhause-aus-zu-arbeiten :

Arbeiten von Zuhause: 9 gute Gründe dem Home Office den Rücken zu kehren

Immer mehr Angestellte wünschen sich mehr Flexibilität beim Arbeiten. Nach einer Studie von Bitkom Research, deren Ergebnisse Anfang 2017 veröffentlicht wurden, arbeiten in Deutschland derzeit 30% der Angestellten regelmäßig oder gelegentlich von zu Hause. Noch vor wenigen Jahren waren es nur 20%.

Dank des technologischen Fortschritts ist es quasi möglich von überall aus zu arbeiten, eine stabile und schnelle Internetverbindung vorausgesetzt. In Ländern wie den USA oder China bieten die meisten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern die Möglichkeit von Telearbeit an. In den Niederlanden ist die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten seit Mitte 2015 sogar gesetzlich verankert. In 2016 forderte der Deutsche Juristentag ein Recht auf Homeoffice. Bisher ist es hierzulande bei der Forderung geblieben.

Home Office – und alles wird gut?

Auf den ersten Blick scheint es nur Vorzüge zu geben, wenn du deine Arbeit von zu Hause erledigen kannst. Angefangen von der zeitraubenden Pendelei zum Arbeitsplatz über unangenehm volle Busse und Züge in den Hauptverkehrszeiten bis hin zu Gesprächen mit nervigen Arbeitskollegen oder Blicken von vermeintlich überwachenden Vorgesetzten. Und ganz abgesehen vom Geld fürs Benzin oder den Nahverkehr, das du sparst.

Die Schattenseiten des Home Office

Der Hype um das Homeoffice hat auch seine Schattenseiten. Vielen Arbeitnehmern, die sich die Arbeit im Homeoffice wünschen, wird es von Unternehmensseite sehr schwer gemacht. Da ist mitunter die Rede davon, dass die Heimarbeit nicht für alle Mitarbeiter möglich sei und nicht alle gleich behandelt werden könnten. 46% der Unternehmen befürchten sogar, dass die Produktivität ihre Mitarbeiter im Homeoffice leide, weil u.a. der direkte Austausch mit Kollegen und Vorgesetzten fehle.

Diese Bedenken sind vielleicht nachvollziehbar, aber wer hätte gedacht, dass Homeoffice sogar krankmachen kann? Die folgenden Gründe sprechen dafür, nicht im Homeoffice zu arbeiten, auch wenn die Vorstellung verführerisch ist, im Pyjama vorm Rechner zu sitzen oder zwischendurch auch mal kleine Einkäufe zu erledigen.

9 Gründe, die dich davon abhalten im Home Office arbeiten zu wollen:

1. Gefahr der Vereinsamung

Wir Menschen sind soziale Wesen. Die meisten von uns brauchen den sozialen Austausch auch im Berufsleben, um ihre Arbeit effizient und mit Freude zu erledigen. Ein Schnack an der Kaffeemaschine mit der Lieblingskollegin tut einfach gut, wenn du  zwischendurch mal eine Pause benötigst. Wer regelmäßig oder ausschließlich von zu Hause arbeitet, dem fehlen die sozialen Kontakte. Das kann bis hin zur sozialen Isolierung führen – insbesondere, wenn es im privaten Umfeld nicht genügend Austausch gibt.

2. Kein Flurfunk

Die Gerüchte im Unternehmen, die sich die Kollegen im Vorbeigehen zurufen oder über die man bei der Zigarettenpause spricht sind ohnehin Zeitverschweindung? Weit gefehlt! Mitarbeiter, die sich für genau diese „wertvollen“Informationen interessieren, wissen oft schon viel früher über strategische oder personelle Entscheidungen Bescheid. Das kann für die eigene Karriere ganz förderlich sein.

3. Ständiger Arbeitsmodus

Wenn du im Home Office arbeitest, vermischt sich Privates und Geschäftliches immer mehr, insbesondere wenn es keinen getrennten Heimarbeitsplatz gibt. Sind dein Notebook und deine Arbeitsunterlagen immer sichtbar, ist es wahrscheinlicher, dass du immer wieder an die Arbeit erinnert wirst auch wenn du schon im Feierabend bist.

4. Ablenkung pur

Im Büro lässt du dich gerne von Kollegen oder von Telefonanrufen ablenken? Im Homeoffice gibt es da noch viel mehr Dinge, die dich behindern kkönnen, konzentriert bei der Arbeit zu bleiben: übervolle Wäschekörbe, der bellende Hund in der Nachbarschaft, das nörgelnde Kleinkind, die Anrufe deiner Mutter oder der Postbote, der immer dann klingelt, wenn du mitten im Flow bist.

5. Aussicht auf Beförderung sinkt

Du kennst es bestimmt: Dein Kollege, der immer abends sehr lange im Büro bleibt, weil er so viel zu tun hat, ist gerade bei den Vorgesetzten positiv angesehen. Wer freiwillig Überstunden macht und viel Zeit in das Unternehmen investiert, zeigt vollen Einsatz und gibt alles für die Karriere, so die landläufige Meinung. Arbeitest du dagegen oft von zu Hause, bist du im Büro nicht präsent. Dein Vorgesetzter sieht dich nicht und nimmt dich und deine Arbeit womöglich weniger wahr. So hast du schlechtere Chancen auf eine Beförderung.

6. Weniger innovativ

Eine Studie der Stanford University hat zwar herausgefunden, dass Menschen im Home Office produktiver arbeiten, als solche in (Großraum-)Bürios. Innovative Ergebnisse entstehen allerdings eher z. B. beim Brainstormen im Unternehmen. Der IT-Konzern IBM hat nach Yahoo und HP u. a. aus diesem Grund seine Home Office Regelung rückgängig gemacht.

7. Fehlender Teamgeist

Du arbeitest gerne im Team und magst es, wenn es im Projekt richtig gut läuft und ihr euch im Team gegenseitig unterstützt? Diesen „Spirit“ kannst du im Homeoffice weniger bis gar nicht spüren. Hier erledigst du quasi als Einzelkämpfer deine Aufgabe.

8. Technikprobleme, ja sie gibt es noch immer

Die Digitalisierung ist im vollen Gange. Wir sind alle mobil mit Smartphones unterwegs und können theoretisch von überall aus ins Internet oder auch per Fernzugriff auf den Arbeitscomputer in der Firma zugreifen. Theoretisch ! Die Technik funktioniert noch längst nicht so stabil wie wir es uns wünschen. Besonders in ländlichen Regionen lässt die Internet-Performance oft zu wünschen  übrig. Das ist ärgerlich und lässt dich oft genug auch länger arbeiten, weil du z. B. deine Dateien per Fernzugriff nicht öffnen und bearbeiten kannst.

9. Home Office kann krankmachen

Im Home Office schaut dir dein Vorgesetzter zwar nicht ständig über die Schultern. Sofern du aber mit deinem Chef deine Aufgaben für den Tag vereinbart hast, stehst du unter Druck, am Ende des Tages deine Ergebnisse zu liefern. Eine Anfang 2017 veröffentlichte Studie der ILO (International Labor Organization) belegt, dass Telearbeit Stress und Schlafstörungen auslösen kann.

Wir von der modern heads executive search haben mit einigen unserer Kunden aus dem Digital Business gesprochen, auch Start-Ups, und es wurden Präsenzzeiten mit flexiblien Home Office Tagen als guter Mix emfpohlen. He nach Tätigkeite, wurden den Mitarbeitern 2-8 Home Office Tage im Monat eingeräumt, die man flexibel und nach Absprache mit dem Team nutzen konnte. Am Ende des Monats verfielen die nicht genutzten Tage. Aus der Sicht der modern heads executive search ein praktikabler Weg, um Home Office intelligent und innovationsfördernd in den Unternehmensalltag einzubringen.

modern heads executive search

experts in digital business

Jochen Barringer

Inhaber
[/av_textblock]