Startups im Finanzbereich

Fintech – spannende Startups im Finanzbereich

Seit einigen Jahren wird der alteingesessene Bankensektor revolutioniert. FinTech-Startups drängen auf den Markt, machen den klassischen Banken Konkurrenz oder kooperieren mit ihnen.

Mobiles Bezahlen, Banking per App, Organisation von Investments – diese Entwicklungen, vorangetrieben von FinTech-Unternehmen vereinfachen ihren Kunden das Management ihrer Einnahmen, Ausgaben und Anlagen.

FinTech-Startups sind schon längst im deutschsprachigen Raum angekommen und der Hype ist bisher ungebrochen. Letztes Jahr haben die weltweiten Investitionen in diesem Bereich einen neuen Rekord aufgestellt: 210 Milliarden Dollar. Das ist eine Steigerung von 68 Prozent im Vergleich zu 2020.

Wir stellen im Folgenden sieben verschiedene FinTech-Startups vor, die man kennen sollte.

Digitale Banken und Versicherer

Tägliche Bankgeschäfte und Investitionen werden von vielen Menschen inzwischen ausschließlich online erledigt. Für eine Überweisung geht kaum noch jemand zur Bank. In diesem Bereich existiert eine Vielzahl an Startups, deren Produkte meist auf den Endverbraucher abzielen.

Trade Republic

Mehr als 7.000 Aktien, 500 ETFs und 40.000 Derivaten stehen den Kunden von Trade Republic zur Investition zur Verfügung. Der digitale Online-Broker aus Berlin bietet Kunden mit seiner App oder über den Browser die Möglichkeit, einen leichten und preiswerten Einstieg ins Wirtschaftswachstum zu finden. Erklärtes Ziel des Startups ist es, besonders den jungen Menschen ein niedrigschwelliges Angebot zu machen. Dementsprechend sind es vor allem Leute zwischen 19 und 35, die Trade Republic nutzen.

Trade Republic ist fest etabliert auf dem deutschen Finanzmarkt. Rund eine Millionen Kunden hat die digitale Bank derzeit.

Scalable Capital

Scalable Capital ist ein Startup aus München, das wie Trade Republic einen Online-Broker anbietet. Ursprünglich als digitaler Vermögensverwalter gestartet bietet das FinTech inzwischen verschiedene Anlagemöglichkeiten zu günstigen Konditionen für seine Kunden an:

Aktien, ETFs, Fonds, Derivate und Kryptowährungen. Scalable Capital funktioniert ausschließlich online, gehandelt werden kann per Browser oder App.

Kunden können zwischen drei Varianten wählen, je nach Art und Umfang ihrer Aktienkäufe: Freebroker, Primebroker oder Primebroker flex.

N26

N26 ist das zweitwertvollste Startup Deutschlands. Nach eigenen Angaben hat die digitale Bank derzeit mehr als sieben Millionen Kunden in 25 Ländern.

Das Ziel der digitalen Bank: Realtime-Banking, also eine besonders schnelle Form des Zahlungsverkehrs via Smartphone.

N16 wächst rasant und plant gerade seinen Börsengang, der in den nächsten Jahren stattfinden soll.

Allerdings hat die Bank seit 2019 immer wieder Ärger mit der Bankenaufsicht Bafin. Der Vorwurf: N26 agiere nicht genug gegen Betrug und Geldwäsche.

Wefox

Die digitale Versicherungsplattform Wefox bietet Maklern ein Toop, die Versicherungen ihrer Kunden zu verwalten. Kunden können dort ihre Policen überprüfen oder einen Schadensfall melden.

Wefox gibt es derzeit für Deutschland, die Schweiz und Österreich.

Finanzbildung

Die klassische Bankberatung in der Filiale um die Ecke ist möglicherweise bald obsolet. Immer mehr Startups bieten digitale Kundenberatung und Finanzbildung an – persönlich über ein gezieltes Finanzcoaching, per Chat oder mittels Künstlicher Intelligenz.

Forget Finance – Finanzierungsberatung für Millanials

Digitale Finanzberatung bekommen Kunden bei Forget Finance, einem relativ neuen Startup aus Berlin. Das 2020 gegründete Unternehmen hat eine App entwickelt, die es den Nutzern ermöglicht, ihre Finanzen zu planen und ihre Vermögensverwaltung umzusetzen. Die App kann mit dem eigenen Bankkonto verbunden werden. Sie basiert außerdem auf Künstlicher Intelligenz, der den Nutzern Finanzierungstipps per Chat bietet.

Wer darüber hinaus persönliche Beratung möchte, kann ein entsprechendes monatliches Abo abschließen und seine Fragen per WhatsApp-Chat beantwortet bekommen.

FinMarie – die Finanzplattform für Frauen

Letztes Jahr hat das 2018 gegründete Startup FinMarie eine 1,4-Mio-Finanzierung erhalten. Ziel der Finanzplattform ist es, Frauen zu mehr finanzieller Unabhängigkeit zu verhelfen.

Digitale Anlagelösungen, ein klassisches Finanzcoaching, E-Learning-Möglichkeiten und weitere Angebote im Bereich Finanzbildung sind Teil des Portfolios von FinMarie.

B2B

Der B2B-Bereich ist in Bezug zu FinTech-Innovationen noch lange nicht ausgeschöpft. Hat sich die erste Welle der Gründungen eher auf den Endkunden konzentriert, stehen nun Unternehmenskunden im Vordergrund.

Selbstständige und kleinere Unternehmen stehen für die meisten Startups im B2B-Bereich an erster Stelle. Hier geht es um die Aufgabenfelder Finanzierungen und Zahlungsverkehr.

Manche FinTech-Unternehmen etablieren sich dabei als Kooperationspartner großer Banken, andere hingegen sind Konkurrenten etablierter Kreditinstitute.

Penta

Selbstständige, Freelancer, Start-ups und KMU können die digitale Banking-Plattform für ihre Geschäfte nutzen.

Das Startup wirbt mit schnellen, übersichtlichen Prozessen und Finanzlösungen für Einzelunternehmer und KMU. Außerdem bietet Penta den Transfer von Buchhaltungsdaten zu verschiedenen Buchhaltungssoftwares an.

Mambu

Das 2011 gegründete Startup Mambu ist inzwischen ein FinTech-Riese, doch relativ unbekannt. Im Gegensatz zu den meisten anderen B2B-Startups richtet Mambu sich mit seinen Dienstleistungen an Unternehmen ganz unterschiedlicher Größe, meist Kreditinstitute.

Das FinTech-Unternehmen bietet eine spezielle Software für Banken an. Digitale und klassische Banken arbeiten mit dieser Software, überall auf der Welt. Großbanken, wie die Santander, gehören zu den Mambu-Kunden.

Kreative Innovationen und zukunftsträchtige Ideen prägen nach wie vor die FinTech-Szene. Vor allem im Feld der B2B-Dienstleistungen werden für die kommenden Jahre weitere spannende Entwicklungen erwartet.