Mobile HR Anwendungen stärken Recruiting

Mobile HR Anwendungen stärken Recruiting

Mobile HR Anwendungen stärken Recruiting

Mobiles Recruiting fordert ein Umdenken bei der Gestaltung von Recruiting-Prozessen. Doch mobile Inhalte werden führend sein. Es geht verstärkt darum, potenziellen Bewerbern Informationen der ausgeschriebenen Stelle und über den neuen Arbeitgeber auf mobilen Endgeräten zu präsentieren. Aber dabei stehen nicht nur mobiloptimierte Seiten im Fokus, es geht vielmehr um die digitale Bewerberansprache und die mobiloptimierten Prozesse

War of Talents wird mobil

Recruiting war noch nie so komplex und vielfältig. Dazu kommt, dass Unternehmen in ungeahntem Ausmaß um Fachkräfte buhlen. Gleichzeitig eröffnen sich durch die zunehmende Digitalisierung neue Wege, um geeignete Bewerber zu finden. Vorausgesetzt, die Arbeitgeber sind von der revolutionierenden Form der Personalbeschaffung zu überzeugen. Leider ist es immer noch häufig so, dass Schweizer Betriebe dem mobilen Recruiting kritisch gegenüberstehen.

Was ist E-Recruiting?

Beim E-Recruiting geht es zunächst um die digitale Veröffentlichung von Stellenangeboten. Digitale Technologien ermöglichen dabei im optimalen Fall kürzere Durchlaufzeiten und Kosten je Bewerbung. Das Recruiting im Web erreicht Bewerber über unterschiedliche Endgeräte, nicht nur über das Smartphone. Doch die Stellensuche über Smartphone, Tablet oder Laptop nimmt stetig zu, schließlich verfügt der Großteil der Bewerber über eines der genannten mobilen Endgeräte.

Beim E-Recruiting werden soziale Plattformen für die Stellensuche optimiert und durch Karriereseiten oder die Unternehmenswebseite ergänzt. Online-Stellenbörsen gehören genauso in diese Strategie wie Job-Newsletter oder RSS-Feeds zu Stellenangeboten.

Bei dieser Ausrichtung gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Bewerber über alle möglichen Endgeräte, wie Laptop, Tablet oder Smartphone, auf die Karriereseiten zugreifen. Das liegt auch daran, dass jahrelang Unsicherheiten bestanden, ob mobile Apps die persönlichen Daten auch wirklich sicher und gemäß der Datenschutzverordnung übermitteln.

Unterschied zum mobilen Recruiting?

Mit zunehmender Sicherheit mobiler Anwendungen und der Konzentration auf die beste Candidate Experience setzen sich immer häufiger mobile Bewerbungsverfahren durch. Dabei erfolgt die Einholung von Unternehmensinformationen, das Netzwerken sowie die Stellensuche, die Kommunikation und das Einreichen einer Bewerbung immer häufiger über das Smartphone.

Es kommt zur Ausbildung von mobilem Recruiting als Teil des E-Recruiting.

Sind Angebote von Unternehmen nicht mobil verfügbar, ist die Gefahr hoch, dass Benutzer frustriert abspringen. Was bisher nur für den Handel und unter anderem Online-Shops galt, nimmt auch bei der Personalsuche Gestalt an. Es geht darum, dass Unternehmen nicht nur Stelleninformationen digital verfügbar machen, sondern Bewerber auch die Chance haben, sich mobil direkt beim Unternehmen zu bewerben.

Die Generation Z hat ganz genaue Vorstellung von Einstellungs- und Auswahlverfahren, ihre Wahrnehmung findet primär über mobile Kanäle statt. Die Größenordnungen am Arbeitsmarkt haben sich gedreht, weshalb Unternehmen gut beraten sind, sich den neuen Anforderungen der zukünftigen Fachkräfte rechtzeitig zu stellen und zeitnah mobile Bewerbungsmöglichkeiten einzuführen.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, um mobile Recruiting einzuführen?

Technisch gesehen bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten für Unternehmen. Dies sind die gängigsten Applikationen für mobiles Recruiting:

  1. Integration von mobil-optimierten Kurzformularen auf Karriereseiten
  2. Apply-now Buttons in Stellenanzeigen
  3. CV-Parsing für Übernahme der Bewerberdaten aus Karriereseiten
  4. Videobewerbungen als Sonderform der mobilen Bewerbung
  5. Kürzere, mobil nutzbare Online-Bewerbungsformulare
  6. Unterstützung sprachgesteuerter Bewerbungen
  7. Messenger-Funktionen und Chatbots für Bewerberanfragen

Wie wird sich mobiles Recruiting entwickeln?

Bewerber möchten alle Informationen schnell und auf einen Blick auf einer mobiloptimierten Seite erhalten. Ihre Aufmerksamkeit nimmt allerdings ab, je kleiner der Bildschirm ist. Das verändert auch die Inhalte, mit denen Unternehmen die Bewerberansprache vornehmen können.

Grundsätzlich geht es darum, dem potenziellen Bewerber alle Informationen über offene Positionen auf den Karriereseiten über mobile Endgeräte zugänglich zu machen.

Für die mobile Bewerbung der Zukunft bedeutet das, die Hürden des Wechsels vom PC auf Smartphone zu eliminieren. Anderenfalls brechen potenzielle Bewerber den Prozess mittendrin ab, was kaum im Interesse des Arbeitgebers sein kann. Schließlich ist er es, der das Nachsehen hat und potenzielle Mitarbeiter an die Konkurrenz verliert.

Unternehmen müssen darauf achten, dass ihr Bewerbungsprozess nicht zu komplex wird, denn auch dann droht das Abbrechen des Bewerbers, was einem Verlust eines potenziell neuen Mitarbeiters gleichkommt. Und das können sich Unternehmen schlichtweg nicht mehr leisten.

Eine schnelle und einfache Mobilbewerbung wird noch stärker über den zukünftigen Unternehmenserfolg entscheiden, als das bisher der Fall war. Hürden im Bewerbungsprozess sind nun nicht nur teuer, sondern gefährden auch das Überleben des Unternehmens in schwierigen Märkten. Bewerben per App ist kein Zukunftsszenario, sondern Realität. Für Personalabteilungen bedeutet das, den Recruiting Prozess neu zu begreifen.

Warum sich Unternehmen noch schwertun mit mobilem Recruiting

Viele Unternehmen stehen noch ganz am Anfang mit der Umsetzung von Maßnahmen zum E-Recruiting und dem daraus resultierenden mobilen Recruiting. Vor allem in Bezug auf die technische Integration oder Anbindung an andere Systeme der Anbieter gibt es große Hürden. Die unterschiedlichen Standards erschweren an vielen Stellen die Einführung.

Zwar scheint das Bewusstsein für neue Bewerbungsprozesse in vielen Managements angekommen zu sein, es scheitert aber noch zu häufig an der Realisierung. Ein weiterer Grund für die fehlende Integration von mobilen Recruiting-Prozessen ist das alte Denken in vielen Köpfen. Unvollständige Bewerbungen sind nicht seriös oder eine Bewerbung ohne Lebenslauf zeigt kein echtes Interesse.

So oder ähnlich lauten die manifestierten Vorstellungen traditioneller Sichtweisen. Das führt dazu, dass noch immer Unternehmen die Bewerbung in Papierform präferieren. Dabei bringt ihnen die mobile Präsenz auf der Suche nach Mitarbeitern nur Vorteile ein. Letztlich zeigt diese, dass sich das Unternehmen gegenüber den Kandidaten als attraktiver Arbeitgeber präsentiert und das stärkt das Employer Branding.

Für viele Kandidaten stellt eine fehlende Möglichkeit, sich über mobile Endgeräte bei einem Unternehmen zu bewerben, einen Grund dar, dieses Unternehmen von ihrer Liste der potenziellen Arbeitgeber zu streichen. Für die Bewerber, die den Weg in eine mobile App gefunden haben, gilt es aus Unternehmenssicht nun, diese mit praktischen Funktionen zu überzeugen und auf die weiteren Schritte im Bewerberprozess vorzubereiten.

Über eine App erhält der Bewerber etwa einen direkten Kontakt zum zuständigen Mitarbeiter, vielleicht sogar eine Videobotschaft von ihm. Ein digitaler Karrierebegleiter oder ein Job-Fit-Score rundet das Angebot ab. Mit AR- und VR-Angeboten kann der Bewerber schon mal einen Blick ins neue Büro werfen oder auch die neuen Teamkollegen kennenlernen.

Was beim mobilen Recruiting zu beachten ist

Um mehr Kandidaten als bisher anzusprechen, kann mobiles Recruiting eine geeignete Methode sein. Es gilt aber einige Punkte dabei zu beachten:

  • Der Bewerbungsprozess muss so einfach wie möglich gestaltet sein
  • In der Stellenanzeige muss klar sein, nach wem das Unternehmen sucht
  • Jede Bewerbung, egal wie kurz oder unvollständig, ist ein wertvoller Lead
  • Traditionelle Personaler müssen ihren Blickwinkel ändern
  • Nicht immer muss auch ein CV zur Bewerbung eingereicht werden
  • Inhalte müssen auch auf sehr kleinen Bildschirmen lesbar sein
  • Nahtloser Wechsel von Smartphone auf Desktop und andersherum
  • Zentrum der Gestaltung ist eine positive Candidate Experience
  • Bewerbung mit nur wenigen Klicks

Fazit: Potenzielle Kandidaten haben eine bestimmte Bewerberwahrnehmung vom idealen Einstellungs- und Auswahlprozess während ihrer Bewerbung. Dies ist zur Zielgröße für Unternehmen geworden und im mobilen Recruiting gereift. Prozessgestaltung und Technologieauswahl sind dabei entscheidend. Darstellungsprobleme von Stellenanzeigen auf dem Smartphone sind ein No-Go. Ein Viertel der Generation Z bricht in diesem Fall ab, so die Uni Bamberg in Recruiting Trends 2020.

Im Zentrum des heutigen Bewerbungsprozesses stehen die Attraktivität des Arbeitgebers und die Begeisterung des Bewerbers für das Unternehmen. Ausreichend qualifizierte Kandidaten zu rekrutieren, wird in Zukunft gleich schwer sein, doch mit einem angepassten Bewerbungsverfahren erhalten Unternehmen die entscheidenden Vorteile gegenüber ihren Mitbewerbern.