Innovationen helfen, typische Fehler im Recruiting zu vermeiden

Es gibt viele Fehler, die Personaler beim Recruiting begehen können. Das kommt keinesfalls nur im Personalmanagement vor. In jedem Bereich, wo Menschen arbeiten, passieren nun mal Fehler. Innovationen aus dem technologischen Bereich sind im Rahmen der digitalen Transformation reichlich entstanden.

Einige davon können Erleichterungen bringen, Effizienzen steigern und Ressourcen schonen. Am Ende machen sie das Recruiting erfolgreicher als bisher und genau darum geht es in Zeiten leerer Arbeitsmärkte und offener Stellen, die nicht zu besetzen sind.

  • Bewerbern muss die volle Aufmerksamkeit gelten
  • Unprofessionelle Bewerbungsprozesse gehören der Vergangenheit an
  • HR-Abteilungen müssen bestens vorbereitet sein, um Mitarbeiter zu gewinnen
  • KI und digitale Tools wie Chatbots unterstützen bei der Rekrutierung
  • Bleiben Sie einen Schritt voraus bei der Gewinnung von Talenten

Fachkräftemangel in der Schweiz steigt weiter an

Von einer bedrohlichen Lage ist gar die Rede, wenn es um den Fachkräftemangel in der Schweiz geht. 18 % der Befragten klagen über den Fachkräftemangel laut Business Pulse.

Künstliche Intelligenz

Das Recruiting entwickelt sich immer mehr zur strategischen Herausforderung und scheitert doch allzu oft an fehlenden Ressourcen oder schlichtweg an mangelhaftem Know-how im Management. Die Folgen sind schwerwiegend, nicht nur für die Wirtschaft in der Schweiz als Ganzes. Silo-Denken und Fachkräftemangel bremsen den dringend benötigten Innovationsschub aus.

Genau der soll jedoch für Verbesserungen sorgen. Ein Teufelskreis? Nachdem in den vergangenen Jahren zunächst die Digitalisierung und die damit verbundenen Projekte wie Robotik und Automation die Managementebenen im Land beschäftigt haben, drückt zunehmend der Fachkräftemangel auf das Wachstumspotenzial der Schweizer Unternehmen.

Diese Fehler passieren häufig im Recruiting

  1. Planlos in den Einstellungsprozess starten und abwarten, wer sich bewirbt.
  2. Es sind zu viele Personen am Einstellungsprozess beteiligt
  3. Zu starke Konzentrierung auf Ausbildung/Know-how/Noten
  4. Die gestellten Anforderungen sind zu hoch und halten Bewerber ab
  5. Der Einstellungsprozess ist nicht strukturiert und gegliedert
  6. Fehlende Flexibilität auf der Seite der Arbeitgeber verhindert Einstellungen
  7. Unattraktives Employer Branding verhindert gute Bewerber
  8. Bewerbungsprozess dauert zu lange, Bewerber springen ab
  9. Keine mobilen Bewerbungen möglich und/oder Prozesse zu kompliziert
  10. Veraltete Homepage, alte News oder Blogs, optisch nicht ansprechendes Design

Kann Künstliche Intelligenz die Lösung sein?

Die Hoffnungen sind gross, schliesslich ist die Situation in der Personalbranche wegen des anhaltenden Fachkräftemangels angespannt. Künstliche Intelligenz soll die Produktivität steigern, von digitaler Last befreien, Prozesse optimieren und im besten Fall neue Mitarbeiter für die Betriebe besorgen.

Im „Work Trend Index“ von Microsoft befragte der Konzern dafür 31’000 Personen in 31 Ländern. 1.000 Teilnehmende kamen aus der Schweiz. Ausserdem analysierte Microsoft die aggregierten Produktivitätssignale in Microsoft 365 sowie Arbeitsmarkttrends auf seinem Job-Netzwerk LinkedIn. Die Daten stammen aus einem Bericht auf Netzwoche.

Das sind die Ergebnisse in aller Kürze:

  • Unter Schweizer Führungskräften und Angestellten hat Künstliche Intelligenz (KI) einen mehrheitlich positiven Ruf.
  • In der Umfrage sagten 65 Prozent der Angestellten aus der Schweiz, sie würden so viel Arbeit wie möglich an KI delegieren, um ihre Arbeitsbelastung zu verringern.
  • Fast drei Viertel der Schweizer Arbeitnehmenden könnten sich vorstellen, KI nicht nur für administrative Aufgaben (71 Prozent), sondern auch für analytische Arbeiten (73 Prozent) und sogar für kreative Aspekte ihrer Tätigkeit (67 Prozent) einzusetzen.
  • Die Managerinnen und Manager aus der Schweiz gaben laut Microsoft 1,5-mal öfter (32 vs. 22 Prozent) an, dass KI einen Mehrwert am Arbeitsplatz durch die Produktivitätssteigerung bietet, als dass sie den Personalbestand reduzieren wird.
  • In der Schweiz erwähnten 59 Prozent der Befragten, dass es ihnen an Zeit und Energie für Innovationen und strategisches Denken fehlt.
  • Darüber hinaus gaben 69 Prozent der Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an, dass sie während des Tages nicht genug Zeit für konzentrierte Arbeit haben.

Auch wenn nicht alle Zahlen positiv wirken, ist die Schweiz bei neuen Technologien wie KI hervorragend positioniert. In vielen Betrieben wird ein offener Dialog über KI geführt und gleichzeitig auf hohe ethische Standards bei ihrem Einsatz geachtet. Neben Tools für KI, Robotik oder Prozessautomatisierung stehen Lösungen für das Recruiting im Fokus von Innovationen.

2021 gewann die Recruiting-KI von 100 W den HR Start-up Award. Das Unternehmen hat eine App entwickelt, die unbewusste Gender-Bias in Stellenanzeigen reduziert und unterschiedliche Grundmotive von Bewerbergruppen erfasst. Nicht gewonnen, aber ebenso innovativ, ist die Lösung von yucca HR. Das Schweizer Unternehmen hat eine Kommunikationslösung entwickelt, mit der neue und bestehende Mitarbeiter automatisch in Microsoft Teams miteinander vernetzt werden.

Tiefere Einblicke durch den Einsatz von KI im Recruiting

Künstliche Intelligenz sollte als zusätzliches Tool verstanden werden, nicht als die einzig mögliche Lösung. Es gibt mit KI die Möglichkeit, einen deutlich tieferen Einblick in die Persönlichkeiten der Bewerber zu erhalten, die weit über die Inhalte des Lebenslaufs hinausgehen. So werden in von Bewerbern aufgezeichneten Videos Persönlichkeitsmerkmale abgeleitet.

Anhand von Standardmodellen erfahren Unternehmen so mehr über ihre potenziellen neuen Mitarbeiter. Analysiert werden dafür die Mimik, die Gestik, Sprache und Stimme der Bewerber. Mit einem vorher festgelegten Anforderungsprofil gleicht die KI anschliessend die Ergebnisse ab. Am Ende führt ihr Einsatz zu einem durchdachten Team-Aufbau, der für Unternehmen erfolgsentscheidender denn je sein wird.

Künstliche Intelligenz kann viel, aber nicht alles! Sie hat ihre Grenzen, wie jede andere Technologie auch. Unter Robot Recruiting wird die Verwendung von KI im Bereich der Personalbeschaffung verstanden. So lassen sich grosse Datenmengen mit selbstlernenden Algorithmen trainieren, indem sie nach Mustern suchen. Die so erzeugten Analysen sind wichtig, schliesslich haben sich die Rahmenbedingungen nach Corona im Vergleich zu vor der Pandemie erheblich verändert.

Mit der aktuellen Datenbasis gewinnen Unternehmen Wissen und können Lösungen schaffen. KI ist in allen Schritten des Recruitings gewinnbringend einsetzbar. Von der intelligenteren Generation der Unternehmenswebseite bis zum Anforderungsprofil zukünftiger Mitarbeiter oder einer neuen Ära der Personalplattform. Unternehmen, die KI in ihre Personalbeschaffungsprozesse integrieren, spüren die verbesserte Effizienz bereits nach kürzester Zeit.